Lade Veranstaltungen

Tresdorfer Passion („Kreuzziachn“) – Gründonnerstag

In der Ortschaft Tresdorf im Mölltal hat sich seit Jahrhunderten der Brauch der „Tresdorfer Passion“ oder des „Kreuzziachns“, wie es im Dorf bezeichnet wird, erhalten. In einfachster Weise wird dabei die Leidensgeschichte Christi dargestellt und nachvollzogen.

Jedes Jahr am Gründonnerstag gegen 17.30 Uhr verlassen Christus mit den drei Jüngern Petrus, Johannes und Jakobus die „Krassnigmühle“ (Tresdorf 27) und ziehen den steilen Weg zum „Ölberg“ hinauf, der mit der kleinen Dorfkirche am oberen Dorfende die Naturkulisse für das „Kreuziachn“ bildet. In der Kirche hat schon eine Weile vorher Betstunde begonnen. Während Christus den drei Jüngern in die Kirche schreitet, unterbricht die Vorbeterin ihr Gebet. Andachtsvoll geht die Gruppe dreimal um den Altar. Anschließend weist Christus seinen Jüngern durch eine Geste den Platz an der Schwelle zum Altar zu. Christus selbst kniet vor dem Altar nieder und verharrt andächtig mit gefalteten Händen, während das Beten des Rosenkranzes fortgesetzt wird. In der Folge weckt Christus die Jünger drei Mal aus dem Schlaf. Inzwischen nähert sich eine Gruppe von Häschern, Lanzenträgern, Schriftgelehrten, unter ihnen Pilatus, Herodes und Judas, auf der Suche nach Christus der Kirche. Die Gefangennahme, dem der bekannte Judaskuß vorangeht, erfolgt vor der Kirche, dort findet auch die Aburteilung durch Pilatus, die Geißelung und Dornenkrönung statt.

Während des gesamten Spielverlaufes wird bis auf einige kurze Sätze („seht welch ein Mensch“) und Ausrufe („ans Kreuz mit ihm“) kein Wort gesprochen.

Dauer insgesamt ca eine Stunde.

© 2025